Willkommen bei "Backpacking with Pasi"!

Na sieh einmal an! Da hat sich wohl jemand auf meine Seite verirrt ;) Jetzt wo du schon einmal da bist kannst du auch gleich bleiben und etwas in den - garantiert - weltbesten Reiseberichten herumschmöckern!

Zu mir: Ich heiße Pascal, 20 Jahre alt, Mathe Student, Unterwäschemodel, Profi-Boxer, Marathonläufer und ehemaliger Drummer bei den Beatles. Okay das war vielleicht etwas gelogen... Eigentlich bin ich 21. :D

Ab und an packt mich das Fernweh, und wenn ich mich wieder mal irgendwo herumtreibe schreibe ich meine Erlebnisse hier auf. Also viel Spaß beim Lesen!

Welcome

Welcome

Montag, 12. Mai 2014

Der Krönende Abschluss - Sydney

G'day zusammen!

Genau sieben Monate ist es nun her, dass ich mich in Reutlingen in den Zug gesetzt, der Heimat vorerst den Rücken gekehrt und meine Reise begonnen habe. Schon damals bei meinem Flug nach Auckland gab es Komplikationen, der ein oder andere wird sich vielleicht noch daran erinnern, und jetzt hat sich das ganze leider wiederholt. Mein Rückflug, also der einzige Termin seit sieben Monaten, den ich unbedingt einhalten muss, wurde nämlich, leider ohne meines Wissens, um sechs Stunden vorverlegt. Ich weiß nicht ob der übliche Fluggast schon drei Tage vor Abflug sein Camp am Flughafen errichtet und ich da die Ausnahme bilde, jedenfalls war mein Flugzeug bei meiner pünktlichen (!) Ankunft am Flughafen (hab mich da echt ins Zeug gelegt ;) schon in der Luft. Ohne mich. Und egal wie ich bei dem Personal am Schalter auch auf die Tränendrüse drückte, irgendwie wollten sie dem Pilot einfach nicht befehlen umzukehren. Nach einiger Herumrennerei und stundenlangem Telefonieren mit der Lufthansa sowie ewigen Warteschleifen (Beethovens fünfte werde ich wohl nie wieder hören können ohne gleichzeitig Symptome des Tourette-Syndroms aufzuweisen) haben sie mich nun schließlich umgebucht auf heute Abend, 21:30 Uhr. Jetzt fliege ich über Tokio und komme morgen Abend um sechs Uhr in Frankfurt an. Hoffe ich jedenfalls.
Abgesehen vom Abflugstress hatte ich jedoch ein paar schöne, relaxte Tage in Sydney. Ich habe die Stadt zu Fuß unsicher gemacht, dem Opernhaus und der Harbour Bridge einen Besuch abgestattet und mir in den Schaufenstern des Queen Victoria Buildings Dinge angeschaut, die ich mir später mal zulegen könnte, sobald mein Jahresgehalt in den sechsstelligen Bereich steigt.




Ich verlasse Australien mit einem lachenden und einem weinenden Auge: zum Einen freue ich mich unheimlich auf die Heimat oder besser gesagt auf Familie & Freunde, zum Anderen bin ich natürlich auch etwas traurig weil sich meine Reise dem Ende zuneigt.
Wie auch immer, das dies hier voraussichtlich mein letzter Post sein wird möchte ich allen, die diesen Blog gelesen und mitgefiebert haben danken. Ich hatte sehr viel Spaß dabei die Posts zu verfassen und kann euch gar nicht sagen wie glücklich es mich macht, dass sich einige von euch die Zeit genommen haben, sie zu lesen bzw die Bilder anzusehen. Das bedeutet mir viel und zeigt mir, dass ihr euch wirklich für das, was ich erlebe interessiert und die vielen Stunden des Schreibens und das (unverschämte) Anzapfen des Supermarkt - WLAN nicht umsonst war. Ohne euch, liebe Leser, wäre diese Reise sicherlich nur halb so schön geworden. Vor wem hätte ich denn sonst mit meinen Erlebnissen prahlen sollen? ;D
Aber ernsthaft: vielen Dank dass ihr alle am Ball geblieben seid und meine Posts verfolgt habt, auch wenn sie unfairer Weise hier und da eventuell etwas Fernweh ausgelöst haben sollten.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen, Kommentieren und Mitfiebern! Wir sehen uns bald in alter Frische.

Pasi kehrt heim.

Donnerstag, 8. Mai 2014

Tonga

Malo e lelei zusammen!

Meine Woche in Tonga liegt jetzt hinter mir und ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll zu erzählen.
Zunächst einmal: Tonga ist eine kleine Inselgruppe im Südpazifik, quasi neben Fiji und Samoa. Ich war auf der Hauptinsel, Tongatapu, die für Touristen jedoch nicht so viel zu bieten hat. Eine einmalige Gelegenheit also, mich unter die Einheimischen zu mischen und einen Blick hinter die Kulissen zu wagen. Und da mein Kumpel Stan hier zu Hause war brauchte ich für einen Tour-Guide auch nicht zu sorgen :)

Stan stellte mich kurz nach meiner Ankunft seiner Familie vor - eine große, sehr große Familie. Jetzt weiß ich zumindest wie die Lehrer sich fühlen müssen wenn sie am Anfang jedes Schuljahres die Namen aller Schüler mehrerer Klassen lernen müssen.
Kurz darauf ging's ab in den Busch, bzw besser gesagt auf die Plantagen, wo die Einheimischen mit Leichtigkeit und ohne Hilfsmittel in Sekundenschnelle 12 Meter hohe, senkrecht aufragende Kokosnussbäume erklimmen. Kurz darauf gab's die frischeste Kokosnuss meines Lebens. Und so läuft das hier jeden Tag: das Essen kommt quasi direkt aus der Natur auf den Tisch. Und wenn man nicht gerade eines seiner Schweine schlachtet oder zufällig den Nachbarshund überfährt gibt es eben kein Fleisch, denn Fleisch für über 30 Menschen zu kaufen kann einen sogar in Deutschland arm machen. Das "Island-Food" bestand ausschließlich aus Kokosnüssen, Wurzeln, Blättern und Papahia. Hört sich vielleicht nach wenig Abwechslung an, aber daraus kann man ganz schön was zaubern :)




Aber nicht nur das Essen konnte ich probieren, ich erlebte auch so manche Tradition am eigenen Leibe. So zum Beispiel das Kava trinken (fragt mich am besten selbst was das ist sobald ich wieder da bin ;) , der sonntägliche Gottesdienst der etwas anderen Art in traditionellen Klamotten und die regelmäßigen Familientreffen, die sich Dank ausführlicher Reden gerne mal mehrere Stunden hinziehen. Außerdem habe ich mich ein wenig in der Sprache versucht und konnte am Ende wenigstens ein paar sehr kurze Sätze von mir geben.

Traditionelles Lavalava für die Kirche. Steht mir, nicht wahr? 

Mit der Familie bin ich recht schnell warm geworden, auch wenn es anfangs ein echt komisches Gefühl war der einzige mit weißer Hautfarbe zu sein und mich alle anstarrten, als hätten sie noch nie einen blonden, attraktiven jungen Mann gesehen. Tonga wird des Öfteren auch als "Friendly Islands" bezeichnet, und das kann ich nach dieser Woche nur unterschreiben. Die Familie empfing mich mit offenen Armen, ich wurde in alle Familienaktivitäten mit einbezogen und alle schienen sich immer ehrlich zu freuen wenn ich vorbei kam. Stan sagt sie würden mich respektieren weil ich unvoreingenommen bin und alles ausprobiere, aber eigentlich hab ich doch nicht viel gemacht außer ihnen das Essen wegzuessen und ab und an ein paar Worte Tongaisch von mir zu geben^^

Fischer mit Netzen und Macheten an der Arbeit. Die ganze Familie packt mit an.

Alles in allem hatte ich eine exrem spannende Woche. Obwohl diese Insel außer ein paar Stränden und Blowholes nicht viele Attraktionen zu bieten hat war es gut einmal von dieser Touristen Schiene abzuspringen und mirzuerleben, wie Menschen unter ganz anderen Lebensstandards als die, die ich gewöhnt bin leben. Ich habe die einheimischen Traditionen und Tänze kennen gelernt, Kava getrunken, einen Kokosnussbaum erklommen (nicht gerade anmutig, sondern eher wie ein Ertrinkender, der sich an ein Stück Holz klammert) und habe essen probiert, von dem ich nicht einmal wusste, dass es existiert. Ich könnte hier noch einige Geschichten hinschreiben und damit den Rahmen des Posts sprengen, doch ich glaube das heb ich mir für zu Hause auf, ich brauch ja schließlich noch was zum Erzählen wenn ich am Dienstagmorgen wieder Fuß auf deutschen Boden setze.
Die Geschichten aus Tonga gehören jedoch mit zu den spannendsten, so viel steht fest.