Willkommen bei "Backpacking with Pasi"!

Na sieh einmal an! Da hat sich wohl jemand auf meine Seite verirrt ;) Jetzt wo du schon einmal da bist kannst du auch gleich bleiben und etwas in den - garantiert - weltbesten Reiseberichten herumschmöckern!

Zu mir: Ich heiße Pascal, 20 Jahre alt, Mathe Student, Unterwäschemodel, Profi-Boxer, Marathonläufer und ehemaliger Drummer bei den Beatles. Okay das war vielleicht etwas gelogen... Eigentlich bin ich 21. :D

Ab und an packt mich das Fernweh, und wenn ich mich wieder mal irgendwo herumtreibe schreibe ich meine Erlebnisse hier auf. Also viel Spaß beim Lesen!

Welcome

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Dienstag, 29. April 2014

Ningaloo Reef

Hallöchen zusammen, ich bin euch mal wieder ein paar Posts schuldig! Und weil ich die letzten Tage kein Internet hatte aber dennoch viel geschehen ist gibt's heute wieder zwei Posts ;)

Das Ningaloo Reef markiert quasi das Ende meines Roadtrips in Australien. Es liegt am Nordwestende Australiens und um noch weiter nördlich zu reisen reicht meine Reisezeit leider nicht aus. Doch es war ein krönender Abschluss, so viel schon einmal vorweg :)
Coral Bay hieß das Örtchen, an dem wir uns vorerst niederließen. Und es macht seinem Namen alle Ehre.
Das Ningaloo Reef  steht so ziemlich im Schatten seines größeren Bruders, dem Great Barrier Reef (oder habt ihr schon einmal den Namen Ningaloo Reef gehört bevor ihr den Posttitel gelesen habt?) Es ist viel kleiner als das Great Barrier Reef, nur knappe 300km lang, doch dafür reichen seine Korallengärten bis an den Strand heran. Ich lehne mich an dieser Stelle mal so weit aus dem Fenster und behaupte, dass es auf der Welt wohl kaum einen Ort gibt, an dem man besser schnorcheln kann als am Ningaloo Reef. Macht man am Strand in Coral Bay einen Schritt zu viel ins Wasser tritt man schon fast auf eine Koralle und unzählige bunte Fische flitzen umher. Das was man gerade noch für eine Sandfläche hielt entpuppt sich plötzlich als Rochen, der sich erhebt und schnell davon flitzt. Nur 20 Meter vor der Küste kann man mit Schildkröten und Riffhaien schwimmen... Kurz gesagt, man will eigentlich gar nicht mehr aus dem Wasser sondern taucht weiter bis einem Kiemen wachsen.


Das Highlight unseres Aufenthaltes in Coral Bay sollte jedoch eine Bootstour werden, die uns über das Riff zum offenen Ozean brachte. Hier kann man dann einem besonderen Geschöpf einen Besuch abstatten, ein Tier für welches das Ningaloo Reef bekannt ist: der Walhai. Obwohl Hai und auch größter Fisch der Erde wird der Walhai dem Menschen nicht gefährlich sondern ernährt sich lediglich von Plankton. Wir mussten eine Weile warten bis wir mit den Walhaien schwimmen konnten weil unser erster Termin wegen Unwetter leider ins Wasser fiel, doch das Warten hatte sich definitiv gelohnt!


Das Schnorcheln mit den Walhaien war einfach atemberaubend. Auch wenn man ab und ein ein etwas mulmiges Gefühl hatte, in den grenzenlosen Ozean zu springen, wo dann kurz darauf ein 9 Meter langer Hai auf einen zuschwimmt^^
Mehr Bilder und Videos gibt es dann wenn ich wieder da bin :)
Momentan bin ich in Sydney am Flughafen, gestern ging mein Flug von Perth aus. Heute fliege ich dann noch weiter nach Tonga, eine Inselgruppe im Pazifik, rechts neben den Fidji Inseln. Dort treffe ich nochmals Stan, bevor am 8. Mai dann mein Flieger zurück nach Sydney geht und ich mich am 12. Mai von Sydney aus in Richtung Heimat begebe.
Bis denne macht's gut, euer Pasi :)


Shark Bay

Und Zack!

Ziemlich spektakulär, nicht wahr? Nun gut, vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber ob ihr's glaubt oder nicht, ohne diese Gebilde, die aussehen wie überdimensionale Kuhfladen gäbe es das Leben auf der Erde wie wir es kennen nicht. Es handelt sich um die Stromatolithen im Hamelin Pool der Shark Bay, denen Chris und ich vor mehreren Tagen einen Besuch abgestattet haben.
Und jetzt ein paar Infos für Interessierte: Stromatolithen sind Sedimentgesteine, die überwiegend aus Kalk bestehen und durch die Bildung immer neuer Schichten wachsen.
Sie sind die Heimat der Blaualgen (Cyanobakterien), einzellige Überlebenskünstler, die Photosynthese betreiben. Hierbei wird dem Wasser Kohlenstoffdioxid entzogen was wiederum zu einer Verschiebung des chemischen Gleichgewichts und somit zur Abscheidung von Kalk führt - die Stromatolithen-"Flade" wächst und wird zur Knolle (wenn auch nur langsam :).


Das eigentlich erstaunliche ist jedoch, dass es sich bei den Stromatolithen um die ältesten je gefundenen Fossilien handelt.  Die ältesten Funde werden auf 3,5 Milliarden Jahre zurück datiert. Ihr seht hier also eine der ersten Lebensformen, die sich auf der Erde gebildet haben! Jeder fängt mal klein an... :)
Durch ihre Fähigkeit, Photosynthese zu betreiben waren die Stromatolithen mit ihren Blaualgen nicht unwesentlich am Aufbau unserer Atmosphäre wie wir sie heute kennen beteiligt,  mit angenehmen 20% Sauerstoffgehalt :D
Heutzutage gibt es kaum noch Stromatolithen, denn nur an wenigen Orten der Welt sind die Bedingungen für ihr Überleben gegeben. Und solch ein rarer Ort ist zum Beispiel der Hamelin Pool: in seinem salinen Gewässer (ca. doppelt so viel Salzgehalt wie Meereswasser) gibt es für die Stromatolithen keine natürlichen Feinde, die sie "abknabbern" könnten (wie z.B. Schnecken).
Viele Touristen, die sich den Hamelin Pool ansehen wirken von dem Anblick, der sich ihnen bietet etwas enttäuscht. Schade eigentlich, denn wenn man sich nur 5 Minuten Zeit nehmen würde und die Schilder zur Erläuterung durchlesen würde, an denen man eh vorbei läuft, dann würde man bemerken, dass sich einem gerade die einzigartige Möglichkeit bietet, 3,5 Milliarden Jahre in die Vergangenheit zu schauen.

Neben dem Hamelin Pool gab es jedoch auch noch eine zweite Besonderheit in der Shark Bay: der sogenannte Shell Beach, der seinen Namen vollkommen zurecht trägt: Kilometerweit zieht sich der Strand, der nicht aus Sand, sondern komplett aus weißen Herzmuscheln besteht:



Die Muscheln wachsen in milliardenfacher Zahl im salinen Gewässer; abgestorbene Muscheln werden an den Strand gespült und bedecken ihn. Die Muschelschicht ist über 40km lang und 10 Meter dick.
Das wars dann wieder aufs erste, ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen :)

Dienstag, 15. April 2014

The Pinnacles Desert

Tach zusammen! Down Under lässt grüßen...

...und zwar mit neuen Bildern! :) Wir haben gestern der "Pinnacles Desert", ca. 200km nördlich von Perth einen Besuch abgestattet. Hierbei handelt es sich um bis zu 4 Meter hohe Kalksteinformationen, die in regelmäßigen Abständen aus dem Wüstenboden ragen. Das ganze sieht sehr seltsam und daher auch ziemlich interessant aus: man kommt sich vor als wäre man auf einem anderen Planeten gelandet. Man hätte die Touristen in grüne Ganzkörperanzüge stecken und ihnen anstelle der Kameras Plastik-Laserkanonen in die Hand drücken sollen und voilà - der Effekt wäre perfekt und die Besatzung für den nächsten Star Trek schon vor Ort.




Amüsant waren auch die Formen mancher Pinnacles. Oft blieb man an einem Stein länger stehen und überlegte, woran die Form einen nur erinnert. Bei manch anderen Steinen mit einer eher eindeutigen Form brauchte man jedoch nicht so lange:


Als dann schließlich die Sonne unterging und die ganze Szene in einem leichten rot erschien, bot sich uns ein noch eindrucksvollerer Anblick. Verkleidete Touristen hin oder her, es hätte mich nicht gewundert wenn bald darauf eine zweite Sonne aufgegangen oder plötzlich drei Monde am Himmel erschienen wären.
Aber Spaß beiseite, das Farb- und Schattenspiel zwischen den einzelnen Pinnacles sah ziemlich eindrucksvoll aus:



Das wars für's erste aus Down Under, ich werde noch ein wenig die Westküste erkunden und dann heißt es auch schon allmählich die Heimreise vorbereiten. Mein Flieger geht ja schließlich von Sydney aus :)
Macht's gut!

Donnerstag, 10. April 2014

Western Australia

Hey Leute!
Heute nochmal ein kleiner Post weil ich glücklicherweise Inzernetzugang habe :)
Chris und ich haben uns in den letzten Tagen an die Westküste bis nach Perth durchgekämpft. Dabei standen zwei Stopps an: den ersten in Esperance, sehr weit südlich und der zweite im Inland beim "Wave Rock".

In Esperance haben wir den wunderschönen Twilight Beach besucht: schneeweißer, feinster Sand und dazu das klarste Wasser, das man sich vorstellen kann! Einen natürlichen Sprungturm gab es auch, sodass wir uns nach der ewigen Fahrerei mal wieder austoben konnten :D


Schließlich sind wir dann weiter gefahren in Richtung Perth und "Wave Rock". Ich muss zugeben, dieser Stein, der sich wie eine 15 Meter hohe und 120 Meter lange Welle aus dem staubigen Boden erhebt macht seinem Namen alle Ehre! Weichere Gesteinsschichten wurden mit den Jahren durch Erosion abgetragen und gaben ein härteres Massiv frei, welches die unverkennbare Wellenform besitzt:


Gestern Abend haben wir dann endlich Perth erreicht. Sieht sehr schick aus diese Stadt, zumindest auf den ersten Blick. Hier werden wir wohl erst einmal ein bisschen "verweilen" ;)
Also bis denne!

Montag, 7. April 2014

Ab durch die Mitte - Das Outback!

Servus zusammen!
Viel ist passiert seit meinem letzten Post von Adelaide aus, so viel dass es heute sogar zwei Posts gibt: diesen hier zum Outback und dem momentanen Stand der Dinge und dann einen zweiten zum "Red Centre". Chris und ich sind seit dem letzten Post nämlich über 5000km gefahren und haben unter anderem im Herzen Australiens dem Uluru und co. einen Besuch abgestattet.
5000km - jap ihr habt richtig gehört. Das entspricht quasi der Strecke von Reutlingen nach Prag. Hin und zurück. Und das ganze 5 mal!
Es fällt einem schwer in Worte zu fassen, wie unendlich riesig das Outback ist. Kommt her und seht es euch selbst an ;) Wir sind tagelang gefahren und die Landschaft war - vorsichtig ausgedrückt - monoton. Überall Hitze, Staub, Steine und hin und wieder ein paar trockene Büsche. Und die Fliegen. Fliegen ohne Ende.

Salzseen gab es auch...

Sobald man das Auto verlässt: Fliegen überall


Ich will das Outback jetzt keineswegs schlecht machen, es hat ohne Frage etwas überaus faszinierendes an sich und macht Lust auf Abenteuer. Außerdem stellt es eine einzigartige Umgebung dar, die man sonst nirgends auf der Welt findet. Dennoch schlägt die Trostlosigkeit und unbeschreibliche Ausdehnung dieser ewig flachen, eintönigen Landschaft einem mit der Zeit aufs Gemüt. Und nicht zu vergessen die Fliegen.

Auf dem Weg ins Red Centre kamen wir lediglich an einer "Stadt" vorbei: Coober Pedy, das allein durch den Fund von Opalen im frühen 20. Jahrhundert entstanden ist. Heute ist es ein 1900 Einwohner - Städtchen, dessen wahre Größe sich erst unter Tage entfaltet. Mit seinen unzähligen Mienenschächten, teilweise stillgelegt und teilweise noch in Betrieb, gleicht es einem umgedrehten New York. Warnschilder im gesamten, von Minenschächten durchsiebten Gebiet warnen vor der Erkundung ab der Straßen - hier kann man buchstäblich vom Erdboden verschluckt werden.

Kirche unter Tage

"Rennstrecke" in CP

Bevor wir uns wieder auf den Weg machten besuchten wir noch die Old Timers Mine, in der wir auf eigene Faust einen alten Minenschacht erkunden und einen Blick auf das Handwerk des Opalschleifens werfen konnten. Die bunten schillernden Steine sind Schmuck der besonderen Art: hier zählt nicht etwa die Größe eines Steins, sondern vielmehr seine Reinheit und Farbpracht. Kein Opal sieht aus wie der andere, jeder Stein ist ein Unikat.



Nach einem kurzen Mittagessen, Dank der vielen Fliegen noch mit einer eher unerwünschten Extraladung Protein versehen, ging's dann weiter durch die Wüste, ins rote Herz Australiens.

Aber die ganze Strecke einmal zu fahren wäre ja nicht genug gewesen: Da es vom Outback aus keine mit unserem Auto befahrbare Straße nach westen gab, mussten wir fast den ganzen Weg wieder zurück nach Adelaide fahren, wo es dann weitere ca. 1300km durch die Nullabor Wüste nach Westen ging. Inzwischen hatten wir uns an die langen Fahrzeiten jedoch schon gewöhnt, weshalb wir das Nullabor Plateau recht schnell hinter uns ließen. Hier war die Landschaft so flach und die Straße so gerade, dass Lenkrad und Bremsen quasi unnötig wurden. Und hatte ich die vielen Fliegen schon erwähnt?



Gestern habe ich dann die Grenze nach Western Australia überschritten - damit habe ich jetzt quasi alle Staaten abgehakt :) Wir arbeiten uns jetzt nach Perth durch und klappern auf dem Weg noch ein paar Sehenswürdigkeiten ab. Also auf bald, macht's gut!

Das Red Centre

Das Red Centre ist sozusagen das "Rote Herz" Australiens. Um hier her zu gelangen muss man ca. 1200km Fahrt durch das Outback auf sich nehmen - immer geradeaus und durch immer gleich bleibende Landschaften.
Im Red Centre gibt es 3 Naturwunder, welche die Strapazen der Anfahrt definitiv Wert waren:

Der Kings Canyon:
Diese beeindruckende Schlucht stand als erstes auf der Liste: eine grüne Oase mitten in der Wüste des Outbacks, umgeben von hohen, in der Nachmittagssonne rötlich schimmernden Felswänden.


Versteht sich ja quasi von selbst, dass ich, nachdem wir das schattige Tal des Canyons zu genüge erkundigt hatten noch den Rim Walk zur oberen Kante des Canyons machen wollte! :)
Der steile Aufstieg in der Hitze des Outbacks war anstrengender als erwartet (mit einer 1,5 Liter Flasche kam man nicht weit), die Aussicht ließ einen die Anstrengung jedoch schnell wieder vergessen:




Vom Canyon aus waren es nur noch knapp 350km zum weltberühmten Uluru - nach australischen Maßstäben also ein Katzensprung.

Der Uluru (Ayers Rock):
Jaja der Uluru. Wohl eines der ersten Bilder die einem durch den Kopf schießen, wenn man an Australien denkt. Wie bekannt der Monolith ist merkt man auch vor Ort: Nirgendwo im einsamen Outback trifft man so viele Menschen wie hier. Der Uluru - Kata Tjuta National Park ist der meistbesuchte National Park Australiens. Und das obwohl er mitten in einer menschenfeindlichen Ödnis liegt, wo die Fliegen einen in den Wahnsinn treiben und man für 5 Dollar weder ein kühles Getränk noch genug Sprit bekommt, um das Auto nicht vom Tankstellenhof schieben zu müssen. Und wofür das alles? Um einen Stein in der Wüste zu sehen.
Zugegeben, er ist schon ein besonderer Stein der Uluru: er hat etwas mythisches an sich, das sich nur schwer in Worte fasst. Wir sind extra früh aufgestanden, um mitzuerleben, wie die aufgehende Sonne dem Monolithen seinen berühmten rötlichen Schein verleiht. Und tatsächlich: kaum überschreitet die Sonne den Horizont, erstrahlt der Berg in einem feurigen Rotton:




Uluru heißt zu deutsch "Schattenplatz" - ein gerechtfertigter Name, wie sich bei der ca. 10km langen Wanderung um den Berg gezeigt hat.
Je näher wir dem Berg kamen, desto größer erschien er uns: 350m hohe Sandsteinwände, die fast senkrecht vor uns aufragten. Und aus jedem neuen Blickwinkel sah er komplett anders aus - wahrscheinlich habe ich auch deshalb unzählige Fotos gemacht, auf denen man so gut wie nur roten Stein sieht^^

Na? Sieht man mich? ;)


Einen ganzen Tag haben wir am Uluru verbracht, und man wurde trotzdem nicht müde, immer wieder (zum gefühlt tausendsten Mal :) zu ihm rüber zu blicken. Er ist eben doch einzigartig, dieser Berg!



Die Kata Tjuta:
50km westlich vom Uluru ragen die Kata Tjuta ("Viele Köpfe") aus dem Boden. Früher waren sie, wie auch der Uluru, teil eines großen Gebirges, welches jedoch im Laufe der Zeit abgetragen wurde. Übrig blieben die festeren, da mit Quarz durchsezten Sandsteinberge. Auf dem Valley of the Winds - Walk sind wir durch die beeindruckenden Schulchten zwischen den Felskuppeln gewandert. Da kommt man sich auf einmal ziemlich klein vor!





Bis zu 560m hoch waren die Felskuppeln der Kata Tjuta - ein recht imposanter Anblick: 36 runde Felskuppeln, die inmitten des kargen und flachen Outbacks plötzlich aus dem Boden ragen.

Australiens rote Mitte haben wir also erkundet. Als letztes steht nun noch der "wilde" Westen auf dem Plan - der beinahe die Hälfte des ganzen Landes einnimmt. Hatte ich schon mal erwähnt wie groß Australien ist?